So, ich habs euch ja schon vorher angedroht, jetzt also mal ein Post zu unsrer Tour. Nachdem wir ja leider aufgrund zu hoher Flugpreise dann nicht zu den Whisunday Islands fliegen können (aber aufgeschoben ist eindeutig nicht aufgehoben!!), haben wir uns entschienden, die Südküste von Australien zu erkunden und einen Road-Trip nach Adelaide zu machen. Dabei war Adelaide auf unsrer sieben-tägigen Reise eigentlich nur der Ankunftspunkt, der Weg dahin war das eigentliche Ziel.
Gestartet sind wir hier zu viert (Thomas, Lars, Christoph und ich) in aller Frühe, um über Geelong (Industriestadt, alles was die haben ist eine gute Footy-Manschaft und das Woll-Museum) nach Torquay, dem Anfang der Great Ocean Road zu fahren. Lang aufgehalten haben wir uns im Surferparadies jedoch nicht, da waren wir ja vorher schonmal. Weiter gings über Anglesea und Lorne nach Apollo Bay, wo wir dann die erste Nacht in einem richtig tollen Backpackers verbracht haben, sogar mit Blick auf die Bucht. Auf dem Weg dahin gabs jede Menge tolle Strände und Küsten zu sehen, Bilder gibts ja reichlich (und wir haben nur einen kleinen Teil der insgesamt ~1400 Stück hochgeladen). Ein Abstecher in den Otway National Park stand auch noch auf dem Programm, wo dann als Kontrastprogramm Urwald und Planzen aller Art angesagt war. Natürlich haben wirs auch nicht ausgehalten und unsren kompletten Vorrat an Bier und Teile des Vodka-Vorrats komplett am ersten Tag plattgemacht, dementsprechend lustig wars dann abends im Backpackers noch :) Ich hab natürlich gleich jemandem aus meinem Nachbardorf da getroffen, sieht man mal, wie klein die Welt so ist!
Der zweite Tag stand dann weiter ganz im Zeichen der Great Ocean Road, die sich danach noch weitere 150 km an den Kliffs entlangschlängelt. Alle paar Kilometer haben wir Pause gemacht, um die Aussicht zu genießen, wobei an erster Stelle natürlich die berühmten 12 Apostel und die London Bridge stand. Wirklich atemberaubend, was man da zu sehen bekommt, das kann man mit Bildern garnicht rüberbringen. Bei einem weitereren kurzeren Ausflug in den Otway National Park gabs dann wieder mal ein paar wilde Koalas zu sehen, die ja aber mitlerweile hier schon eher zum Standard-Programm gehören :) Übernachtet haben wir dann in Warrnambool, was das Ende der Great Ocean Road darstellt und total verschlafen ist, aber ein paar supertolle Strände besitzt. Die sind einfach nur total breit und kilometerlang, wie aus dem Bilderbuch, und vorallem menschenleer.
Am nächsten Tag haben wir noch ein bisschen die kleinen Inselchen rund um Warrnambool erkundet und dann Mittags Cindy vom Bahnhof abgeholt, die Arbeiten musste und deshalb die Great Ocean Road komplett verpasst hat. An diesem Tag war erstmal viel Fahrerei angesagt, so ein bisschen mussten wir ja auch vorankommen. Es ging weiter die Küste lang durch viele viele kleine, total verschlafene Käffer, wo oft nur eine Hand voll Menschen leben und wo sich Schnabeltier und Schnabeligel wirklich gute Nacht sagen. Zu sehen gabs außerdem noch den Mount Gambier, einen Vulkankrater, in dem ein See war, der immer mal die Farbe wechselt (naja wenigstens einmal im Jahr). Übernachtet haben wir in Kingston, einem weitern eingeschlafenen Dorf, das aber immerhin ein gutes und billiges Motel besaß.
Highlight des nächsten Tages war dann der Coorong National Park, wo es unter anderem einen ausgetrockneten Salzsee zu sehen gab. Naja eigentlich war es mehr das große Nichts, was es da gab, der "See" bestand nämlich einfach aus einer kilometerlangen, total platten Wüste. Außerdem haben wir da den einhellig besten Strand der Tour gefunden, wieder mal riesig lang und breit und mit jeder Menge farbiger Muscheln und tollen Wellen. Schade, dass es im Umkreis von 50 Kilometer nichts gab, sonst hätte man da super Surfen können. Aber auch so fanden wir den Strand so toll, dass wir einfach mal eine Stunde mit mehr oder weniger offenem Mund da saßen und einfach nur die Natur genossen haben. Danach gings dann schnur-stracks nach Adelaide, dass für seine 1.4 Mio. Einwohner auch total wie ein kleines Kaff wirkt. Nach ein bisschen Sight-Seeing gings dann auch da in einem tollen Backpackers ins bequeme Bettchen.
Am fünften Tag wollten wir eigentlich gleich morgens nach Kangaroo Island, einer Insel nahe Adelaide mit mehreren Naturwundern, jedoch haben wir vergessen, uns vorher für die Fähre anzumelden. Naja kurzfristig umgeplant, wir sind dann erst Nachmittags dahin aufgebrochen nach einer kurzen Tour durch das Umliegende Weinland in den Adelaide Hills. Hier gabs unter anderem das "Hahndorf", eine deutsche Touristen-Kleinstadt, wo man zB jede Menge Würstchen, Mettwurst und sonstige deutsche Schlager erwerben konnte. Nachdem wir dann mit der Fähre endlich Kangaroo Island erreicht hatten, konnten wir uns eigentlich nur noch einen Aussichtspunkt anschauen, bis wir uns dann auf die Suche nach einem Campingplatz gemacht haben (freicampen steht auf der Insel unter Strafe und die Australier sind mit sowas ziemlich streng). Nach längerer Suche, auf der wir immer wieder Känguruhs an der Straße angetroffen haben, konnten wir dann auch einen finden (sogar mit Toiletten, voll der Luxus!) und haben den Tag dann bei einem gemütlichen Lagerfeuer, ein paar Bier und riesigen Tausendfüßlern ausklingen lassen.
Am sechsten Tag war dann Natur pur auf Kangaroo Island angesagt. Morgens ging es erstmal zur Seal Bay, einer Bucht, wo jede Menge Seelöwen faul herumlagen, sich gesonnt haben und tolpatschig durch die Gegend gewatschelt sind. Man durfte so bis auf 2m auf die speckigen, aber doch flinken Tiere ran, Streicheln hat der Ranger aber leider verboten. Die Nächste Station war dann Little Sahara, einer kleinen Wüste in Mitten der eigentlich sonst recht grünen Insel mit jeder Menge Dünen, Sandsturm und allem was dazugehört. Resultat war, dass wir innerhalb einer Stunde ordentlich an Bräune zugelegt haben und danach Sand in jeder Körperöffnung hatten :) Danach gings durch den Flinders National Park zu den Remarkable Rocks, riesige Steine, die meistens ausgehöhlt und durch die Eiszeit total seltsam geformt waren. Okok, es sind nur Steine, aber wirklich sehenswert, schaut euch einfach die Bilder an! Danach gings dann wieder mit der Fähre (diesmal mit etwas mehr Seegang) zurück nach Adelaide zum Übernachten.
Der Siebte Tag war ehrlich gesagt wenig spektakulär, die ganze Strecke musste jetzt zurückgefahren werden. Also morgens um 10 rein ins Auto, abends um 10 raus ausm Auto... Das lustige an der Sache ist, dass wir die ganze Zeit eigentlich nur die Straße, in der wir wohnen, lang gefahren sind, die geht nämlich bis in die Innenstadt von Adelaide. Also eigentlich waren wir eine Woche nur in unsrer Nachbarschaft unterwegs :)
Im Endeffekt war der Trip einer klasse Sache, hat sich total gelohnt! Wir haben wieder mal ein paar mehr tolle Tiere in freier Wildbahn gesehen (die Seelöwen, coole Echsen, eklige Riesen-Tausendfüßler), wirklich unbeschreibliche Natur und überall nette Menschen. Diesmal auch wirklich jede Menge Australier, die man hier aus Melbourne ja nicht so gewohnt ist. Als die gehört haben, dass wir Deutsche sind, kamen mehrmals Einheimische auf uns zu, um uns mit einem absolut erst gemeinten, herzlichen "Welcome in Australia" die Hand zu geben. Ich glaub sowas gibts in Frankfurt am Bahnhof nicht so oft... Unser Auto hats wieder erwarten auch tapfer durchgehalten und sich als echte Outdoor-Karre bewähert! Also ingesamt: erster großer Trip war super, Australien lohnt sich :) Die Kehrseite von jedem Urlaub ist natürlich, er geht zuende, deshalb müssen wir jetzt auch alle gleich wieder fleißig an die Arbeit. Den nächsten Bericht gibts dann hoffentlich endlich mal vom Surfen! Cheers!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Das sind ja unglaubliche Fotos,
was Landschaften und Tiere -
grandios...
Und ich wusste garnicht Timo,
dass Du auch fliegen kannst?!?! ;-)
Wau, das sind ja super tolle Naturaufnahmen, wunder wunderschön!
Da kann man/Frau schon mal ins Träumen kommen.
Herzliche Grüße an Alle
Kommentar veröffentlichen